Krankenbesuch

10 Empfehlung für den Krankenbesuch

Treffen Sie möglichst mit anderen, die den Kranken besuchen möchten, eine Absprache über den Zeitpunkt Ihres Besuchs. Der Kranke hat mehr davon, wenn Sie nicht alle auf einmal kommen.

Wählen Sie einen nicht zu großen Blumenstrauß zum Mitbringen. Es könnte kein Platz für ihn sein. Und es könnte den Eindruck erwecken, als ob Sie sich hinter ihm verstecken wollten.

Setzen Sie sich niemals auf das Bett des Kranken, noch legen Sie irgendwelche Gegenstände darauf ab. Das Bett ist der letzte private Bereich, der dem Kranken geblieben ist.

Nehmen Sie sich wenn es möglich ist, einen Stuhl und setzen Sie sich. Wenn Sie stehen, wirken Sie so groß, und der Kranke hat den Eindruck, dass Sie keine Zeit haben.

Achten Sie auf die Zeit. Nur selten ist ein Kranker zu einem ausführlichen Kaffeeklatsch fähig. Auch den Bettnachbarn strengt Ihr Besuch an!

Erzählen Sie ruhig, was inzwischen draußen passiert ist. Der Kranke hat das Bedürfnis nach Kontakt mit der normalen Welt. Doch betonen Sie nicht zu ausdrücklich, dass es auch ohne ihn prima läuft!

Beginnt der Kranke über seine Sorgen und Ängste zu sprechen, fallen Sie ihm nicht mit Beschwichtigungen und Tröstungsversuchen ins Wort. Vielleicht sind Sie der einzige, dem er seine Sorgen anzuvertrauen wagt!

Treten Sie weder zu vital noch zu mitleidig auf. Beides gibt dem Kranken das Gefühl, der Unterlegene zu sein.

Haben Sie keine Angst vor Gesprächspausen. Auch im gemeinsamen Schweigen kann viel geschehen. Und wenn Sie Ihre Hand auf die des Kranken legen, kann dies beredter sein als Worte.

Lassen Sie den Kontakt zu dem Kranken nicht abbrechen, wenn seine Krankheit länger als erwartet dauert.
Quelle: Hans Christoph und Ida Piper Klinikpfarrer, Hannover

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